Thor Steinar ist eine Modemarke aus dem brandenburgischen Königs Wusterhausen, die in der Neonazisszene äußerst beliebt ist. Dieser Trend kommt nicht von ungefähr. Im Gegensatz zu Marken wie Lonsdale oder Fred Perry, die aus normalen Sportgeschäften stammen und von Rechtsextremen vereinnahmt wurden, gab es Thor Steinar anfangs fast ausschließlich bei einschlägigen Naziläden und Versänden zu kaufen.

 

2002 wurde die Marke von Axel Kopelke aus Königs Wusterhausen registriert. Seit 2003 tritt für Thor Steinar die Firma Mediatex (inzwischen Protex) von Uwe Meusel auf. Inzwischen hat sich die Marke zur beliebtesten Mode in der Neonazi-Szene entwickelt. 2006 machte Thor Steinar einen Jahresumsatz von rund zwei Millionen Euro.

 

Mit germanischen Runen, völkischer Symbolik sowie zweideutigen T-Shirt-Aufdrucken, wie "Ski Heil" oder " Hausbesuche" (mit einem Maschinengewehr darunter) machte sich die Marke schnell in der rechtsextremen Szene beliebt. Inzwischen versucht Thor Steinar mit dem rechten Schick auch in "normale" Sportläden zu drängen. Teilweise mit Erfolg. "Thor Steinar versucht seit Jahren offensiv völkische Symbolik und rechten Lifestyle salonfähig zu machen", sagt Silvio Kurz, Sprecher der Initiative "Stop Thor Steinar".

Dem Verfassungsschutz ist die "Szene-Kleidung für Rechtsextremisten" bestens bekannt. Thor Steinar ist für Rechtsextreme "ein identitätsstiftendes Erkennungszeichen", bestätigt der Verfassungsschutz Brandenburg. "Sie bezeichnen die Firma in ihren Internet-Diskussionsforen als 'zur Bewegung gehörig', die Bekleidung 'werde nicht ohne Grund getragen'." Vor drei Jahren war das Runen-Logo der Marke aufgrund der Ähnlichkeit mit Symbolen aus dem Nationalsozialismus zeitweise in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Tschechien verboten worden. Hunderte Textilien der Firma wurden beschlagnahmt. Daraufhin änderte Mediatex das Motiv. Derzeit ist das Tragen von Thor Steinar im Deutschen Bundestag, im Landtag Mecklenburg-Vorpommern und in den Stadien von Werder Bremen, Hertha BSC, Dynamno Dresden, Borussia Dortmund, St.Pauli und anderen explizit verboten. Gegen die Thor Steinar-Geschäfte in Berlin, Leipzig, Magdeburg und Dresden gibt es immer wieder Demonstrationen und Proteste.

 

Quelle: netz-gegen-nazis.de

 

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"Thor Steinar" mit Millionenumsatz